Das recht "junge" Bestandsbauwerk weist Schädigungsmechanismen resultierend aus dem Meeresklima und den äußeren, rauen Einwirkungen auf. Aufgrund der vorhergehenden Bauwerksuntersuchungen und laufenden Bauwerksinspektionen beträgt die voraussichtliche (einschränkungsfreie) Reststandzeit nach aktuellem Stand wenige Jahre. Darüber hinaus sind die aktuellen Verkehrsströme auf dem Anleger nicht optimal, was zu Störungen und Behinderungen im Betriebsablauf sowie brenzligen Situationen zwischen PKW- und Radverkehr/Fußgängern führt.
Bei einem Ortstermin am 04.04.2023 haben sich die Planungsbeteiligten der INGE ein Bild von der Bestandssituation, Bauwerkschädigungen und Anforderungen aus dem Fährbetrieb machen können. Von der INGE vor Ort waren Hr. Herbort (Gesamtprojektleitung, GRBV), Hr. Beyersdorf (stellv. Gesamtprojektleitung, Mohn), Hr. Hente (Teilprojektleitung, GRBV) und Fr. Wirries (Projektassistenz, GRBV). Gemeinsam mit den Vertretern der Gemeinde Pellworm wurden im Anschluss an die Ortsbesichtigung die nächsten Planungsschritte fixiert und Bestandsunterlagen gesichtet.
Die komplexe Planungsaufgabe im besonders schützenswerten Wattenmeer in Verbindung mit den Anforderungen aus den Verkehrsströmen an Land, den Anforderungen aus dem Fährbetrieb sowie insbesondere den rauen äußeren Einwirkungen stellen eine planerische Herausforderung vor, auf dessen Bearbeitung wir uns im Team der INGE freuen.
Besonderer Fokus wird im Zuge der Planung auf die Abwägung zwischen den Anforderungen aus dem Betrieb des Anlegers (ausreichend große Verkehrsflächen) gegenüber dem Schutz des Wattenmeeres stehen (möglichst geringer Eingriff). Auch morphodynamische Betrachtungen aus dem Eingriff verschiedener Varianten in die Tideströmungen und damit verbunden Sedimentationsprozessen werden Einfluss auf mögliche Varianten nehmen. Darüber hinaus müssen bei Planung eines Bauwerks mit >50 Jahre Standzeit auch klimabedingte Parameter wie der Meeresspiegelanstieg berücksichtigt werden.
Hier sind objekt- und tragwerksplanerische Expertise sowie (Spezial-)Lösungen gefragt, welche die INGE aus ihrer langjährigen planerischen Erfahrung an Nord- und Ostsee mitbringt.