UMBAU UND SANIERUNG DES RINGCENTERS 1 IN BERLIN IM LAUFENDEN HANDELSBETRIEB

Moderne Shopping-Center wollen das Versprechen vom „Einkaufen als Erlebnis“ einlösen – nur haben sich die Ansprüche an Erlebnisse im letzten Jahrzehnte deutlich gewandelt. Um Menschen dem Onlinehandel abzuwerben, bedarf es weit mehr als ein breit aufgestelltes Warenangebot.

2019 erwarben der Immobilieninvestor Angelo Gordon und Kintyre Investments das im Jahre 1995 eröffnete Ringcenter 1 an der Frankfurter Allee in Berlin. Während der Handel weiter läuft, soll das Center zu einer modernen Erlebniswelt umgebaut werden. Als sozialer Treffpunkt muss es Raum bieten, damit Menschen sich begegnen und gemeinsam etwas erleben können. Die fünf bestehenden Handelsflächen, reduzieren sich zukünftig auf drei – vom UG bis ins 1. OG. Ab dem 2. Obergeschoss werden ein Sportcenter, Büros und Arztpraxen einziehen. Zusätzlich werden die Büroflächen der 4. und 5. Etage erweitert und modernisiert.

Dazu hat GRBV zu Beginn der Planungen bereits die Gründung nachgerechnet, auf deren Basis die weiter geplant wird und später die Ausführung erfolgt. Später folgte die Nachrechnung aller Decken, Unterzüge und tragenden Bauteile. Um das Gebäude fit für eine flexible Nutzung in der Zukunft zu machen, wird die Fassade im 4. und 5. OG an die Gebäudekanten der unteren Geschosse nach außen verschoben. Dies erfolgt für die Außenfassaden und auch im Bereich des innenliegenden Lichthofes. Ein Stahlbauskelett mit Verbunddecken aus Trapezblechen und Stahlbetondecke bilden das Tragwerk der zusätzlichen Decken-Flächen. Die sogenannten Holoribdecken haben nur eine gering Aufbauhöhe im Vergleich zu einer massiven Stahlbetondecke und ein geringeres Flächengewicht.

Da der innenliegende Lichthof in den oberen Geschossen zu großen Teilen überbaut wird, werden an zwei Stellen neue Lichthöfe in die Bestandsdecken eingeschnitten. Diese in den Ecken platzierten Einschnitte belichten die Büroflächen über die Gebäudetiefe. Hier werden später Terrassen als „Sunken Garden“ angelegt. In der 2. und 3. Etage erhält die derzeit überwiegend geschlossene Außenfassade großflächige Fensteröffnungen für zusätzliche Belichtung. Um die Lasten in den Eingangsbereichen abzutragen werden hier zusätzliche Stahlabfangungen benötigt.

Die Büroflächen werden barrierefrei. Deshalb müssen die Überzüge in zwei Etagen auf Deckenniveau zurückgeschnitten werden. Dies erfordert im 3. und 4. Obergeschoss umfangreiche Verstärkungs­maß­nahmen in Form von aufgeklebten CFK-Lamellen, nachträglicher Durchstanzbewehrung und Ertüchtigungen von Unterzügen und Decken.

Im August 2023 begannen die Umbaumaßnahmen. GRBV ist seit 2021 in die Tragwerksplanung eingebunden. Zusätzlich überwachen wir die Baumaßnahme in Form von ingenieurtechnischen Kontrollen und sind parallel als Sicherheits- und Gesundheitskoordinator für die Sicherheit vor Ort zuständig.

Die erste große Feuerprobe – das Aufstellen des Krans in das Einkaufscenter im laufenden Betrieb – hat das Projektteam bereits erfolgreich gemeistert.

© Bild- und Filmmaterial: Kintyre

 

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