WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS IN PINNEBERG | BAUGRUBENPLANUNG UNTER SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN

Auf dem alten Postareal an der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber dem Rathaus baut die QUARTERBACK Immobilien AG für die HIH Invest ein Wohn- und Geschäftshaus mit rund 15.000 m² Nutzfläche. 165 Wohnungen, eine Kita und bis zu acht Gewerbeeinheiten werden hier errichtet. Ein gutes Viertel der neuen Wohnungen mit ein bis fünf Zimmern entstehen als geförderter Wohnraum.

Das Gebäude mit bis zu fünf Vollgeschossen plus Staffelgeschoss besteht aus zwei verbundenen Baukörpern und ist komplett unterkellert. Es wird ESG-konform im KfW-40-Standard errichtet und die Dachflächen als Gründächer mit Photovoltaik ausgestattet. Für den ruhenden Verkehr entsteht eine Tiefgarage mit 140 Pkw-Stellplätzen und Abstellflächen für mehr als 300 Fahrräder.

GRBV hat die Genehmigungs- und Ausführungsplanung für die innerstädtische Baugrube erstellt. Im Norden grenzt das Baugrundstück an die Pinnau, im Süden an die vierspurige Friedrich-Ebert-Straße. Eine Mergelschicht mit steilem Gefälle, der insgesamt sehr inhomogene Baugrund und eine Vielzahl an Baugrundhindernissen wie ehemalige Bestandsbauten und Tiefgründungen mussten in den Planungen berücksichtigt werden. Die Trogbaugrube wird als Dichtwand mit eingestellten, einfach verankerten Fertigteilträgern ausgeführt. Die Mergelschicht als „natürlicher Stauer“ dient hierbei als tiefliegende horizontale Dichtebene. Dies ist eine kostensparende und umweltfreundliche Lösung, den vorhandenen Mergel in die Konstruktionslösung einzubeziehen.

Bauen im „Restbestand“ erfordert Flexibilität und eine präzise Planung

Unterhalb der Arbeitsebene des Baufeldes befindet sich bereits eine Tiefgründung – zum Teil aus Holz, zum Teil als Stahlbetonpfähle. Dies hat die Planungen und die Bauausführung der im Schlitzverfahren hergestellten Dichtwand besonders erschwert. Während des Einbringens der Leitwände wurden parallel die vorhandenen Bestandspfähle vermessen und die Trassenführung baubegleitend angepasst. Die gewonnenen Daten flossen in ein 3D-Baugrubenmodell ein, mit dessen Hilfe die Verankerungen der Baugrubenwände auf mögliche Kollisionen überprüft wurden. Auf diese Weise wurden die Planungen entsprechend angepasst, so dass die sich kreuzenden Verpressanker kollisionsfrei eingebracht werden konnten.

Nach dem Erreichen der geplanten Baugrubensohle wurde die neue Tiefgründung in Form von Verdrängungsbohrpfählen sowie die Bodenplatte des Neubaus erstellt. Alle statischen und Dichtigkeitsanforderungen an die Baugrubenumschließung wurden vollumfänglich erfüllt.

Die Fertigstellung des Projekts ist für Sommer 2025 geplant.

 

 

 

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