MAX-DELBRÜCK-HAUS | KLIMAGERECHTE SANIERUNG UND EIN NEUER LABORSTANDARD

Sanierung statt Neubau – das Max Delbrück Center hat sich für die nachhaltigere Lösung entschieden. Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept und unsere Expertise im Zwei-stufigen Teilnahmewettbewerb überzeugt hat. Das Sammeln von Einsparpotenzialen und Erkenntnissen hinsichtlich klimagerechten Bauens von Forschungsgebäuden parallel zu den laufenden Planungen verspricht einen dynamischen und interessanten Projektverlauf.

Ein wichtiger Baustein zur Transformation zum „grünen Campus“

Das Max-Delbrück-Haus in Berlin Buch wurde 1980 in Betrieb genommen. Mit rund 10.000 m² Nutzfläche bildet es das „Herz“ des Biotech-Campus‘ in Berlin Buch. In erster Linie sind hier Labore, Labornebenräume und Büros untergebracht.

Das Max Delbrück Center (MDC) für molekulare Medizin ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF). Gemeinschaftliches Ziel der Zentren der HGF die Lebensgrund­lagen des Menschen langfristig zu sichern, Lebensbedingungen kontinuierlich zu verbessern und zukünftigen Generationen eine intakte Umwelt zu erhalten.

Daraus folgend hat sich das MDC entschlossen das Max-Delbrück-Haus in Berlin-Buch schrittweise nachhaltig zu sanieren und den Energieverbrauch des Gebäudes signifikant um ca. 60 % zu senken.

Eine Vorstudie hatte ergeben, dass eine nachhaltige energetische Sanierung nur dauerhaft erfolgreich sein wird, wenn zusätzlich zur Technik und thermischen Hülle die funktionalen Strukturen des Gebäudes angepasst werden. Langfristig soll das Gebäude ausschließlich mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgt werden. Derzeit fließen 80 % des gesamten Energiebedarfs in die raumlufttechnischen Anlagen der Laborflächen.

Forschungsprojekt „Demonstrator“ – Laborstandard für modernste Laborstandards

Auf einer Teilfläche wird im ersten Bauabschnitt ein Labor- und Bürobereich als „Demonstrator“ geplant und errichtet. In diesem Bereich soll überprüft werden, in wieweit die eingeplante Technik effektiv zusammenarbeitet, ob die prognostizierten Einsparpotenziale realistisch sind und ob die neue Struktur den Mitarbeitenden eine unterstützende und zufriedenstellende Arbeitsumgebung bietet. Die Erkenntnisse aus dem „Demonstrator“ werden in die laufenden Planungen einfließen. Außerdem liefern sie wichtige Impulse für den klimagerechten Bau von biomedizinischen Forschungsgebäuden für zukünftige Sanierungen und Neubauten.

Tragwerkstruktur für hochflexible und nachhaltige Forschungsflächen

Das Gebäude wurde als Stahlbetonfertigteilbau errichtet. Es ist konsequent auf dem Gebäuderaster 7,2 m und dem Ausbauraster 1,2 m aufgebaut und ermöglicht eine sinnvoll nutzbare Raumtiefe für Laborbauten. Derzeit wird das Gebäude über eine Vielzahl an Einzelschächten technisch versorgt. Die Einzelschächte reihen sich auf beiden Seiten des Gebäudekerns entlang der gesamten West-Ost-Achse des Grundriss‘. Die Einzelschächte sollen im Zuge der Neuorganisation der Flächen zentralisiert werden. Dementsprechend werden Eingriffe in die vorhandenen Deckenplatten notwendig.

Im vorgelagerten Bereich der Treppenhäuser sollen Kommunikationszonen in Form eines Atriums geschaffen werden. Dies soll durch verbesserte Sichtbeziehungen die Orientierung im Gebäude erleichtern. Auch hier werden Eingriffe in die Deckenstruktur erforderlich.

Teile des Daches sollen extensiv begrünt werden und eine Photovoltaikanlage erhalten.

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