MARGGRAFFBRÜCKE | BRÜCKENNEUBAU IN EINEM NADELÖHR BERLINS

Die Marggraffbrücke führt die Köpenicker Landstraße über den Britzer Verbindungskanal – sie verbindet die Ortsteile Baumschulenweg und Niederschöneweide in Berlin. Bis zu 40.000 Kraftfahrzeuge und vier Buslinien nutzen die Querung. Seit 2016 haben die GRBV Ingenieure im Bauwesen für das WNA Berlin gemeinsam mit diversen Leitungsbetreibern den Ersatzneubau der Brücke geplant. Mit dem Rückbau der ersten Bestandsüberbauten hat das Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht.

Nach knapp 15 Monaten Vorbereitungszeit wurden Ende April der westliche und mittlere Überbau der Marggraffbrücke abgebrochen. Knappe Platzverhältnisse an der Brücke sowie auf dem Kanal und eine Hochspannungs­leitung oberhalb des südlichen Ufers machen die Arbeiten an der Baustelle kniffelig.

Zu Beginn der Planungen wurden verschiedene Wege zur Demontage der Überbauten durch GRBV untersucht. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse neben, unter und über der Brücke wurden durch die Bieter im Zuge des Angebotsbearbeitung Konzepte zur Demontage erarbeitet, die auf die Kompetenzen und Geräte der jeweiligen Firmen zugeschnitten sind. Die mit der Bauausführung beauftragte Firma Berger Bau SE entschied sich hier für eine Nutzung der vorhandenen Flächen neben der Brücke entgegen eines direkten Abtransportes der Überbauten über die Wasserstraße.

Reibungslose Demontage der Überbauten schafft Raum für den Neubau

Bis zu 35 (Haupt-)Medienleitungen, die mit der Bestandsbrücke überführt werden, versorgen die angrenzenden Stadteile. Diese wurden bereits im Vorfeld verlegt und gesichert. Kappen, Geländer und Beleuchtung wurden entfernt. Danach wurde die Fahrbahn abgetragen, um das Gewicht der Überbauten zu reduzieren. Im Anschluss hat die Berger Bau SE den westlichen Überbau über die gesamte Länge geteilt, so dass drei Teilstücke vorhanden waren. Diese wurden von Kassettenhebern angehoben, mithilfe von Schwimmpontons und Self-Propelled Modular Transporters (SPMTs) in Längsrichtung verschoben und auf den angrenzenden Baufeldflächen zwischengelagert. Sie werden jetzt vor Ort zerlegt, über den Landweg abtransportiert und dem Recycling zugeführt.

Anschließend kann der Rückbau der alten Brückenwiderlager beginnen.

Der Verkehr wird während des ersten Bauabschnitts über den östlichen Teil der Bestandsbrücke mit je zwei Fahrspuren pro Richtung geführt. Fußgänger und Radfahrende nutzen die zusätzlich errichtete Behelfsbrücke. Die Fertigstellung des gesamten Vorhabens ist für 2026 geplant.

© Fotos: WNA Berlin

 

Aktuelles