GELEBTE E-MOBILITÄT – EIN TANZ ZWISCHEN PLANUNG UND FLEXIBILITÄT

Zwei Drittel unserer Poolfahrzeuge fahren derzeit elektrisch. Was sich so selbstverständlich liest, war es gar nicht. Denn an der Elektromobilität kleben eine Reihe an Vorurteilen, die in Teilen durchaus eine Daseinsberechtigung haben. Mangelnde Reichweite wird da natürlich immer sehr weit vorne genannt. Und Reichweite ist tatsächlich ein Thema für ein Ingenieurbüro mit Baustellen in ganz Deutschland.

Deshalb haben wir vor der Entscheidung für den Zukauf eines weiteren Elektrofahrzeugs erhoben, wie viele Fahrten mit welchen Reichweiten durchschnittlich pro Woche getätigt werden. Das Ergebnis hat uns ermutigt, den Schritt zu wagen – denn tatsächlich legen die meisten Mitarbeitenden Distanzen über 250 Kilometer nur in Einzelfällen oder mit der Deutschen Bahn zurück.

Aber natürlich ändern sich jahrzehntelang trainierte Gewohnheiten nicht über Nacht. Und Strom tankt man nun mal nicht in fünf Minuten in den Wagen – womit wir auch schon das wichtigste Learning der vergangenen Jahre zusammengefasst haben. Auch der Umgang mit unseren Ladesäulen im benachbarten Parkhaus musste trainiert werden. Allzu blindes Vertrauen in einen ordnungs­gemäßen Ladevorgang hat das Improvisationstalent einiger Mitarbeitenden gehörig gefordert, bzw. trainiert.

Ein Mitarbeiter war im Selbstversuch drei Tage ausschließlich mit einem der Elektrofahrzeuge unterwegs. Zitat am Ende der Versuchsstrecke: „Ich habe drei Tage lang überlegt, wie ich an Strom komme.“

Mittlerweile läuft der Betrieb rund und die acht Ladesäulen sind kontinuierlich im Einsatz für die Geschäftsführung, die Mitarbeitenden und unsere Besucherinnen und Besuchern. Ungefähr vier Stunden benötigt ein vollständiger Ladevorgang. Wer das fest im Blick behält, kommt mit unseren E-Fahrzeugen ca. 350 km weit. Damit lässt sich doch arbeiten – auch an unseren Nachhaltigkeitszielen.

© Foto: Philip Zintarra

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