ENERGIEWENDE: DER AUSBAU DER WINDKRAFT IN NIEDERSACHSEN NIMMT NEUE FAHRT AUF

An Windenergieanlagen werden eine Reihe an Anforderungen hinsichtlich Standsicherheit, Leistungs- und Umweltstandards gestellt. Um nicht jede Windenergieanlage einzeln prüfen und genehmigen lassen zu müssen, beantragen Hersteller in der Regel Typenprüfungen für ihre Anlagen. Hierbei wird von einer unabhängigen Prüfstelle ein Zertifikat für eine festgelegte Kombination von Fundament, Turm, Rotor und Maschinenhaus vergeben.

In unserem Haus wird geprüft, ob potentielle Standorte hinsichtlich ihrer Randbedingungen zum zertifizierten Typ passen. Dafür wird unter anderem untersucht, ob die Turbulenz- und Baugrundgutachten mit der Typengenehmigung übereinstimmen. Bei entsprechender Eignung führen wir im Anschluss die Bauüberwachung für die zuständigen Bauämter durch. Hierbei prüfen wir vor Ort, ob zum Beispiel die eingebaute Bewehrung der Fundamente den geprüften Plänen entspricht. In der ersten Jahreshälfte 2024 haben wir für insgesamt 19 Windenergieanlagen mit insgesamt über 105 Megawatt (MW) Nennleistung die Bauabnahmen durchgeführt.

Die Anlagen werden in zwei Windparks in Niedersachsen errichtet. Insgesamt elf neue Türme werden im Windpark Lesse-Barbecke aufgestellt. Hier baut RWE 17 ältere Anlagen zurück und ersetzt diese durch 11 neue, leistungsfähigere Anlagen. Auf diese Weise wird durch sogenanntes Repowering die Menge an produziertem Strom verdoppelt. Allerdings sind Repowering-Projekte stets eine logistische Herausforderung, weil parallel zum Bau der neuen Türme die alten Anlagen möglichst lange Strom ins Netz einspeisen sollen.

Der Standort des WPs Lesse-Barbecke verfügt über sehr gute Windbedingungen und zusätzlich ausreichend Abstand zu den umliegenden Ortschaften. Allerdings liegt er in zwei Landkreisen – Peine und Salzgitter. So wurden wir von zwei Bauämtern mit der Prüfung und Abnahme beauftragt. Errichtet werden drei unterschiedliche Anlagen-Typen mit einer Nabenhöhe von 125 m und 164 m. Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 61,8 MW werden auf Stahlrohr- und Hybrid-Konstruktion gebaut.

Ein weiterer Windpark im Landkreis Peine entsteht in Münstedt. Hier errichtet die Windpark Münstedt Infra GmbH acht neue Anlagen mit einer Nabenhöhe von 128 m und 149 m. Auch hier haben wir die Eignung des Standortes geprüft und überwachen die Bauphase. Die acht neuen Türme des WP Münstedt gehen mit einer Nennleistung von 44,8 MW ans Netz.

Für die zweite Jahreshälfte 2024 sind wir bereits für insgesamt 17 Anlagen in drei Windparks beauftragt. Für den Landkreis Gifhorn prüfen wir neben der Eignung des Standortes auch die statischen Berechnungen und die Pläne der Flachgründung. Der Landkreis Peine hat uns beauftragt für sechs neue Windenergieanlagen zu prüfen, ob Boden- und Turbulenzgutachten zu den Anforderungen der Typengenehmigung passen. Der Baustart zu diesen Projekten ist für 2025 geplant.

 

 

 

Aktuelles